
Ende September stellt das Projekt MVG Rad nach zehn Jahren seinen Dienst ein. Alle Ausleihstationen werden abgebaut und wann es ein Nachfolgemodell geben wird, steht in den Sternen.
Zum Zeitpunkt des Stadtratsbeschlusses über die – nun gescheiterte – Nachfolgeregelung (November 2023) waren die Ausleihzahlen mit 0,5 pro Rad und Tag äußerst dürftig und damit der Bedarf an städtischem Zuschuss pro Ausleihe entsprechend hoch.
Noch geringer bzw. nahezu Null sind die Ausleihzahlen für die von der Stadt kostenlos zur Verfügung gestellten Senioren-Elektromobile am Marienhof und im Olympiapark. Auch in den kostenlosen Minibussen, die im Sommer 2024 im 10-Minuten-Takt durch die Altstadt gefahren sind, herrschte meist gähnende Leere.
Insgesamt gab und gibt die Stadt also viel Geld aus für „Mikromobilität“, die von den Bürgern offensichtlich weder gewünscht noch gebraucht wird.
Wir fragen daher den Oberbürgermeister:
- Wie sind die aktuellen Ausleihzahlen der MVG-Räder? Welche Veränderungen gibt es seit 2023?
- Wie hoch waren insgesamt die städtischen Zuschüsse für das System MVG Rad in den Jahren 2015 bis 2025? Wie hoch ist der Zuschuss aus öffentlichen Geldern pro Fahrt?
- Wie viel kostet der Abbau der Leihradstationen? Was passiert mit den Rädern und den Stationen nach Ende des Leihsystems?
Wie viel städtisches Geld fließt in das Projekt der Ausleih-Elektromobile am Marienhof, im Olympiapark und im Tierpark Hellabrunn? (Bitte sowohl einmalige als auch laufende Kosten angeben.) Wie viele Mitarbeiter sind dort jeweils beschäftigt? - Wie hoch sind die jeweiligen Ausleihzahlen? Lassen sich bereits Gründe für die extrem niedrige Auslastung erkennen?
- Wie sieht die Evaluation des Minibus- und Radlrikscha-Projekts aus dem Sommer 2024 aus? Wie viel hat das Projekt gekostet? Wie viele Fahrer waren eingesetzt? Wie viele davon stammen aus der MVG-Belegschaft und sind reguläre Bus- oder Tramfahrer? Wie war die Auslastung der Fahrzeuge? Gibt es Erkenntnisse, wie viele Münchner das Projekt nutzten und wie viele Touristen sich über die kostenlose Stadtrundfahrt gefreut haben?
Stadtrat Richard Progl:
„Der Stadt München ging es lange Zeit so gut, dass wir uns viele Spielereien leisten konnten. Aber mittlerweile ist die finanzielle Situation so schlecht, dass wirklich alle Ausgaben auf den Prüfstand müssen. Dafür braucht es ehrliche, transparente Auskunft der Referate. Die fordern wir jetzt mit unserer Anfrage vom Mobilitätsreferat. Auch die vielen kleinen Projekte für shared mobility, die die Stadtratsmehrheiten in den letzten Jahren erfunden haben, kosten insgesamt viel Geld – Geld, das wir nicht mehr haben. Noch schlimmer ist es, wenn diese Angebote von den Münchnern überhaupt nicht angenommen werden wie beispielsweise die Ausleihstationen für Elektrokleinfahrzeuge. Da müssen wir das Geld und die Arbeitskräfte wirklich sinnvoller einsetzen.“
Stadträte FDP BAYERNPARTEI
Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl
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