Die Absage des Christkindlmarktes kommt für die krisengeplagten Beschicker zu spät, bessere Lösungen wären möglich gewesen.
Angesichts der massiv steigenden Infektionszahlen und der dramatischen Lage in den Münchner Kliniken erscheint eine Absage der Christkindlmärkte unabdingbar.
Den Standlbetreibern muss der Zeitpunkt dieser Hiobsbotschaft jedoch wie der blanke Hohn erscheinen – nachdem sie schon zwei Tage am Aufbau ihrer Stände gearbeitet haben. Darüber hinaus haben gerade die Händler von Krippenfiguren und Weihnachtsschmuck ihre Lager gefüllt und jetzt keine Chance zum Verkauf. Die Betreiber von Glühwein- und Bratwurststandln haben verderbliche Lebensmittel eingekauft, für die sie jetzt keine Abnehmer finden.
Unter den aktuellen Gegebenheiten sind große Menschenansammlungen und Gedränge leider nicht verantwortbar. Mit einer vorausschauenden Planung hätte es für die Standlbetreiber aber durchaus andernorts Konzepte geben können, die ähnlich wie auf der Auer Dult funktionieren – mit 2G plus und Einlasskontrollen. Im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit wäre es wichtig gewesen, die Beschicker von Anfang an in die Entscheidungsprozesse miteinzubeziehen.
Egal, ob Inzidenzzahlen, Kontaktnachverfolgung oder Christkindlmarkt – im Umgang mit der Pandemie gibt die Landeshauptstadt momentan ein verheerendes Bild ab.
Stadträtin Gabriele Neff:
„Auch wenn die Entscheidung inhaltlich richtig ist, die Kommunikation der Stadtspitze ist ein Desaster. Der Oberbürgermeister hätte die Beschicker schon vor vier Wochen mit ins Boot holen müssen, als klar war, dass die Infektionszahlen massiv ansteigen. Jetzt stehen viele vor einem Scherbenhaufen.“
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