das war das Motto der Stadtratsreise nach Hamburg, Nimwegen und Amsterdam.

An drei Tagen haben wir uns innovative Projekte zur Müllreduzierung und zum Recycling angeschaut. In Hamburg gibt es Teams sogenannter „Waste Watcher“, die für mehr Sauberkeit in Parks und Grünanlagen sorgen und Geldstrafen verhängen können für weggeworfene Zigarettenkippen, Einweggrills etc.
Der Recyclinghof Bahrenfeld – gebaut aus recyceltem Beton – ist besonders benutzerfreundlich und durchdacht aufgebaut. PKW und Transporter können über eine Rampe direkt an die Container heranfahren und von oben abladen. Das ist bequemer und es kommt zu weniger Unfällen, weil am Container keine Treppen nötig sind.

Bis 2025 wird dort ein Zentrum für Ressourcen und Energie entstehen – für Müllverbrennung und Restmüllsortierung. In München muss demnächst das Heizkraftwerk Nord modernisiert werden, Entscheidungen über die Dimensionierung etc. müssen getroffen werden.

Kann Hamburg dafür als Vorbild dienen?
Abfallverbrennungsanlagen müssen ab 2024 CO2-Zertifikate erwerben, dadurch werden die Müllgebühren steigen. Durch konsequentes Recycling sollen die Kosten möglichst niedrig gehalten werden.

Die Windelrecyclinganlage im holländischen Nimwegen ist nichts für empfindliche Nasen! Hier wurde ein Verfahren entwickelt, um aus Windeln Kunststoffgranulat und Biogas zu gewinnen. Windeln und Einwegeinlagen machen circa 10 % der Restmüllmenge aus – da lohnt sich die Aufbereitung, auch wenn es sich bei der Anlage bisher nur um einen Prototyp handelt und es mit der Sammlung der Windeln und der Vermarktung des Granulats noch schwierig ist.
Amsterdam mit seinen Grachten und engen Straßen setzt auf Unterflurcontainer zur Hausmüllsammlung. In einigen Stadtteilen werden die Müllsäcke auch einfach lose auf die Straße gestellt zur Abholung. Die Unterflurcontainer mögen zwar platzsparend und optisch ansprechender sein als unsere Wertstoffinseln in München – der Müll sammelt sich daneben jedoch genau so!

Eine viel-diskutierte Frage war:
Sammlung des Hausmülls in getrennten Tonnen (Bio, Papier, Metall, Plastik, etc.) oder eine Tonne für alles und Trennung in erst in einer Sortieranlage vor dem Kraftwerk? Welche Methode ist kostengünstiger, welche erzielt die bessere Sortenreinheit, wie viele Tonnen sind dem Bürger zumutbar? Jedes System hat Vor-, aber auch Nachteile. Weil die Zuständigkeiten in München zwischen AWM (Abfallwirtschaftsbetrieb), Kommunal- und Baureferat, Grünanlagenaufsicht etc. zum Teil anders sind als in Amsterdam und Hamburg, können die Projekte nicht 1:1 übernommen werden – trotzdem waren die Anregungen, die wir auf der Reise bekommen haben, sehr wertvoll und wichtig!

Stadträte FDP BAYERNPARTEI

Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl

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