
München setzt auf alte Regeln in neuem Gewand.
Die FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion kritisiert den heutigen Stadtratsbeschluss zum Anpassungsprogramm der MVG scharf und fordert in ihrem Änderungsantrag ein Umdenken! Statt ein besseres Angebot zu schaffen, so wie es von der Stadtratsmehrheit zu Beginn dieser Amtsperiode versprochen worden ist, setzt die MVG nun auf eine Taktausdünnung und bleibt hinter den eigenen Ansprüchen mehr als nur ein Stück zurück.
Fritz Roth, mobilitätspolitischer Sprecher der FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion:
„Während der Geschäftsführer der Münchner Verkehrsgesellschaft auf Bundesebene im Verband der Verkehrsunternehmen für eine bessere Finanzierung und einen Ausbau des ÖPNV wirbt, gehen in seiner eigenen Stadt die Weichen in eine andere Richtung: Statt Angebotsausbau stehen nun erneut Taktausdünnungen auf dem Plan – zum wiederholten Mal. So wird das nichts mit der sogenannten ‚Verkehrswende‘.
Wir brauchen eine echte Angebotspolitik, die nicht nur mehr Kapazitäten schafft und damit das Umsteigen attraktiver macht, sondern auch dort intelligente Lösungen anbietet, wo klassische Linienverkehre nicht effizient sind. Es hilft doch niemandem, wenn Gelenkbusse mit über 160 Sitzplätzen mit nur fünf Fahrgästen unterwegs sind. Die MVG muss endlich ernsthaft prüfen, wie das Angebot dem realen Verkehrsbedarf angepasst werden kann – etwa durch den Einsatz gebündelter Bedarfsverkehre nach dem Personenbeförderungsgesetz. Sammeltaxis oder On-Demand-Angebote, die über die MVG-App buchbar sind, wären hier ein wichtiger Schritt – bisher leider Fehlanzeige.
Besonders kritisch ist auch der Vorschlag, die Buslinie 100 künftig über die Brienner Straße zu führen. Diese ist nicht nur sehr schmal, sondern wird täglich von Tausenden Fahrradfahrern genutzt – das ist verkehrspolitisch hoch riskant. Und dass ausgerechnet dort auch noch eine neue Bushaltestelle am Maximiliansplatz eingerichtet werden soll, obwohl dieser erst kürzlich mit erheblichem Aufwand umgebaut wurde, ist kaum zu fassen. Das ist kein nachhaltiges
Verkehrsmanagement, sondern ein Schildbürgerstreich.
Und auch beim Thema Neubaugebiete fehlt jede zukunftsfähige Planung: Unser Vorschlag, für die Nachverdichtung am Perlacher Forst mit über 1.000 entstehenden Wohnungen einen Express-Bushalt zu prüfen, wurde mit dem Hinweis auf verlängerte Fahrzeiten lapidar abgetan. Das ist kein ernsthafter Umgang mit konstruktiven Vorschlägen.
Statt Kürzungen braucht es eine Angebotswende im ÖPNV. Nur so lässt sich eine ernstgemeinte Verkehrswende glaubwürdig gestalten.“
Stadträte FDP BAYERNPARTEI
Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl
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