Gescheitertes IT-Experiment –
Wie viel hat der open source-Ausflug die Stadt gekostet?
„LiMux – die IT-Evolution“, so wurde die Umstellung der städtischen IT auf open source Programme und Betriebssystem genannt. Ziel war es, eine moderne, den Bedürfnissen der Mitarbeiter optimal angepasste IT-landschaft aufzubauen, die unabhängig von den Weltmarkt dominierenden Softwarekonzernen wäre und noch dazu Millionen Euro an Lizenzgebühren sparen sollte.
Was dabei herauskam, hätte allerdings eher den Namen „LiMurks“ verdient – von Anfang an war die neue IT fehler- und störungsanfällig, in der Praxis umständlich bis untauglich und inkompatibel im Austausch mit dem gesamten Arbeitsumfeld. Jahrelang mussten sich die städtischen Mitarbeiter mit einem nicht funktionierenden System plagen, bis endlich eine neue Stadtratsmehrheit ein Einsehen hatte und das gescheiterte Experiment einstampfte. Durch das Hin und Her wurden mitnichten Kosten eingespart, sondern sind im Gegenteil sogar massiv gestiegen, von den schwer zu beziffernden Reibungsverlusten im Arbeitsalltag ganz abgesehen.
Mittlerweile ist die Rückkehr zu Windows abgeschlossen und die städtische IT hat auch die enorme Herausforderung einer Pandemie mit plötzlicher Umstellung auf Arbeiten und Konferieren im Homeoffice anerkannt gut gemeistert. (Von einer grünen Stadträtin wurde die Leistung, quasi von heute auf morgen stabile Videokonferenzen zu ermöglichen, als „bei Nacht und Nebel“ kritisiert.)
Doch anstatt diesen erfolgreichen Weg konsequent weiterzugehen, plant die aktuelle grün- rote Ratsmehrheit aus ideologischen Beweggründen erneut eine Umstellung auf open source. Das nächste Fiasko droht – doch besagte grüne Stadträtin wirft dem IT-Referat über die Presse mangelndes Engagement vor. 1
Wir fragen daher den Oberbürgermeister:
1. Wie viel hat das LiMux Experiment die Landeshauptstadt München gekostet?
2. Was waren die häufigsten und die schwerwiegendsten Probleme in der täglichen Arbeit mit LiMux für die User sowie für die IT-Mitarbeiter?
3. Mit welchen Kosten ist zu rechnen bei einem erneuten Umstieg auf open source Software? Sind die damaligen Probleme mit open source behoben oder ist damit zu rechnen, dass es wieder genauso schlecht läuft?
4. Wie ist der aktuelle Stand der von Grün-Rot geforderten fünf ad hoc-Projekte open source? Treffen die Vorwürfe zu, dass das RIT die Projekte vernachlässigt und „bisher nichts geschehen“ist?
5. Wie schätzt das RIT die Chancen und Schwierigkeiten, Kosten und Nutzen dieser Projekte ein?
1 https://www.heise.de/news/Nach-LiMux-Aus-IT-Referat-bremst-neuen-Open-Source-Kurs- Muenchens-6345428.html
Stadträte FDP BAYERNPARTEI
Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl
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