Nachhaltiger ÖPNV-Ausbau geht anders

Die von der Stadtregierung beschlossene Tramlinie München-Nord enthält gravierende Planungsfehler und ist nicht zu Ende gedacht.

In der letzten Vollversammlung für 2021 hat Grün-Rot die Weiterführung der Tram 23 über die künftige Siedlung Bayernkaserne zum Kieferngarten beschlossen – eine unausgegorene, wenig nachhaltige Planung, die auch noch gravierende Fehler enthält.

Die Weiterführung der Linie 23 durch die Bayernkaserne ist nach Ansicht der FDP BAYERN- PARTEI Stadtratsfraktion sinnvoll. Im weiteren Verlauf hätte aber unbedingt eine künftige U26 (eine U-Bahn-Querverbindung zwischen Kieferngarten und Am Hart) mitgedacht werden müssen, die auf der Prioritätenliste für den ÖPNV-Ausbau viel zu weit hinten steht.

Daraus würde sich ein Anschluss der Tram 23 an eine künftige U-Bahn-Haltestelle Werner-Egk- Bogen ergeben – für den Bau müssten Vorhaltemaßnahmen bei der Überplanung des Bayern- kaserne-Areals getroffen werden.
Die jetzt beschlossene Linienführung mit Wendeschleife am Kieferngarten ist weder ausreichend leistungsfähig noch sinnvoll. Der dafür notwendige Abbruch des P&R-Parkhauses ohne Ersatzbau ist in unseren Augen ein Unding, eine Zumutung sowohl für die Anwohner als auch für Pendler. Eine Verknüpfung mit dem Nordring und ein zusätzlicher Haltepunkt dort fehlt völlig in den Planungen.

Stadtrat Fritz Roth:

„Die jetzt beschlossene Streckenführung der Tram 23 gleicht eher einer grünen Tomate statt einem reifen Apfel. Die Umsetzung soll bis 2027 erfolgen – darüber hinaus wird nicht gedacht. Leider ein typisches Beispiel für die Verkehrspolitik der Stadt. Auch die Vorstellung, dass in absehbarer Zukunft keine Parkhäuser mehr gebraucht würden, entspringt grünem Wunschdenken, hat aber mit der Realität nichts zu tun.“