Erratische Preisfindung bei den Stadtwerken oder perfider Marketingtrick?

Die Stadtwerke haben zum 01. April 2023 mehrere Preisänderungen angekündigt. Die Fraktion FDP BAYERNPARTEI hat aus diesem Anlass beantragt, die Erklärung für die Erhöhung auf der einen Seite und Senkung der Preise an anderer Stelle zu erläutern.

Die Stadtwerke sollen in der Vollversammlung am 01.03.2023 erklären, warum der Strom für Haushalte günstiger, an Ladesäulen für E-Autos dagegen teurer wird, warum Neukunden im Vergleich nochmal deutlich günstigere Tarife angeboten bekommen und welche Strategie hier zur Unterstützung aller Haushalte und der E-Mobilität verfolgt wird.

Außerdem sollen die Stadtwerke darstellen, wie alle Haushaltskunden und nicht nur sogenannte „Neukunden“ von den niedrigeren Preisen profitieren können. Es muss hier einfache und unbürokratische Möglichkeiten zum Wechsel auf den günstigeren Tarif auch für Bestandskunden geben. Es darf nicht sein, dass treue Bestandskunden das Nachsehen haben. Am fairsten wäre die weitere Senkung des Haushaltstarifs für alle, denn es scheint ja noch Spielraum nach unten zu geben – wie der Neukundentarif zeigt.

Jörg Hoffmann, Fraktionsvorsitzender der FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion:

„Ziel der Stadtwerke sollte es sein, günstigen Strom für alle Verbraucher, Haushalte wie Gewerbe und Industrie sowie für Nutzer von E-Mobilität, ökologisch produziert anzubieten. Die Senkung der Strompreise für Haushalte zum 01.04. ist daher ein erster, sehr wichtiger Schritt. Das Anbieten von
Lockvogel-Tarifen für Neukunden ist ein Marketingtrick auf Kosten treuer Bestandskunden, der sich für ein Unternehmen der öffentlichen Hand nicht gehört.
Es ist dringend erklärungsbedürftig, warum die Stadtwerke zum einen erklären, die eigene Ökostromproduktion ermögliche Preissenkungen für Haushalte, zum anderen aber die hohen Beschaffungspreise für Ökostrom als Begründung für die Erhöhung der Preise an den Ladesäulen anführen. Ist es nicht mehr im Interesse der Stadt, die emissionsfreie E-Mobilität zu fördern, wenn gleichzeitig Dieselfahrverbote erlassen werden?“

Gabriele Neff, stellvertr. Fraktionsvorsitzende und wirtschaftspolitische Sprecherin der FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion:

„Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind sowohl zur Luftreinhaltung in der Stadt als auch zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes ein wichtiger Baustein der modernen Verkehrspolitik. Es ist nicht nachvollziehbar, warum Neukunden wieder im Vergleich zu Bestandskunden scheinbar „günstige“ 38 ct/kWh für Haushaltsstrom angeboten werden und die für die Mobilitätswende wichtigen E-Autos stärker belastet werden. Es stellt sich die Frage, ob hier kurzfristige Marketingerfolge vor Förderung der umweltfreundlichen E-Mobilität und der Entlastung der Haushalte gehen.“

Stadträte FDP BAYERNPARTEI

Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl

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FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion
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