1. Das Verkehrskonzept für den 22. Stadtbezirk (Aubing, Lochhausen, Langwied, Frei- ham) verfolgt die nachfolgenden Ziele:
    • leistungsfähiger ÖPNV (inklusive Radwege) in Richtung Stadtmitte (Pasing – Innen- stadt) bzw. zu den Umsteigeknoten im Umland (Germering / FFB)
    • Abwicklung des MIV auf leistungsfähigen Hauptverkehrsachsen (A99, Bodensee- straße, B2, Pippinger Straße, A8, A96)
    • Vermeidung von Umgehungsverkehr durch den Stadtteil bei Staulagen auf den an- grenzenden Autobahnen
    • digitale Lösungen für den Parksuchverkehr inklusive Anreizen zur Nutzung von vor- handenen bzw. geplanten Parkhäusern (v.a. Freiham)
  2. Das Verkehrskonzept beinhaltet für den ÖPNV folgende Kernelemente:
    • durchgehender Einsatz von Langzügen von 6 Uhr bis 20 Uhr auf S3, S4 und S8
    • mittel- und langfristig: 4-gleisiger Ausbau der S4 – zeitnahe Umsetzung der Vorplanung für die (stufenweise) Realisierung des Vorhabens; hierbei dringt die LHM beimFreistaat Bayern auf eine rasche Realisierung der Vorplanungen für die Abschnitte im 22. Stadtbezirk
    • 10-Minuten-Takt von 6 Uhr bis 22 Uhr auf S3, S4 und S8
    • leistungsfähiger, idealerweise ab 2025 / 2026 autonom fahrender Pendelbus zwischen S4 Aubing und S8 Freiham zur Abwicklung des Zusatzverkehrs Freiham
    • zeitnahe Umsetzung des Vorhaltebauwerkes für die U5, rasche Vorplanung und Baubeginn der U5 nach Freiham
    • Anschluss in Pasing an Ring-S-Bahn Richtung Münchner Norden (über DB-Nordring),
    zeitnahe Realisierung der ersten Haltestellen: auch hier dringt die LHM beim Freistaat Bayern auf eine möglichst zeitnahe Realisierung der Vorplanungen
    • Ausbau P&R-Parkplätze Neuaubing und Lochham
    • P&R-Parkhaus an der U-Bahnstation U5 Freiham (ähnliches Modell wie an der Messe-München)
    • Express-Bus Freiham Richtung S8 Lochham bzw. U6 Haderner Stern so zeitnah wie möglich
  3. Das Verkehrskonzept beinhaltet für den MIV folgende Kernelemente:
    • Ausbau der A99: temporäre Seitenstreifenfreigabe zwischen München-Süd-West und AK München-West
    • zeitnahe Realisierung des Autobahnzubringers Freiham bis spätestens 2025
    • Einrichtung der A99 zur Abwicklung des Verkehrs aus Freiham / Aubing in diese Richtungen
    • Einrichtung der Bodenseestraße als Hauptverkehrsachse Richtung Pasing / Pasing-Bahnhof
    • Grüne Welle auf den städtischen Hauptverkehrsachsen zur Abwicklung des Verkehrsvolumens
    • Begrenzung der Umgehungsverkehre bei Staulagen auf der A99 / A96 durch Ausweis der Bodenseestraße / Pippinger Straße als einzige Umleitungsstrecke für Autobahn- verkehr, auch digital in den gängigen Navigationssystemen
    • Geeignete Konzepte gegen den Ausweichverkehr in der Limesstraße, Altostraße, Aubinger Straße
    • Sperrung Eichenauer Straße für MIV nur, wenn Autobahnanschluss Lochhausen an die A8 erfolgt; alternativ Radweg neben Eichenauer Straße und reine Linksabbiege- spur aus Freiham Richtung Puchheim
    • Autobahnschluss Von-Kahr-Straße an die A8 / A99, um Nutzung der A99 als Umge- hungsstraße zu motivieren und Verkehr durch die anliegenden Stadtteile zu reduzieren
    • Car-Sharing-Stationen an den U- und S-Bahnen, ebenso in fußläufig (!) erreichbaren Punkten in Freiham / Neu-Aubing
  4. Das Verkehrskonzept beinhaltet für den Fuß- und Radverkehr folgende Kernele- mente:
    • Ausbau der Radwegeanbindung an die S-Bahnen Lochhausen / Aubing / Neuaubing / Westkreuz / Pasing Bahnhof
    • Ausbau der Fahrradstellplätze an den besagten S-Bahn-Punkten
    • barrierefreie Querungen für Fußgänger mindestens an allen zentralen Kreuzungspunkten
    • Einsatz von Zebrastreifen, wo rechtlich zulässig, zur Absicherung des querenden Fußgängerverkehrs
    • Gleichgewicht zwischen Ausbaumaßnahmen für Fuß- und Radverkehr
  5. Der „Mobilitätsbeauftragte für Freiham“ ist künftig für den gesamten Stadtbezirk 22 zuständig.

Begründung:

Die Bebauung von Freiham schreitet voran. Die Bürgerinnen und Bürger im 22. Stadtbezirk erwarten zurecht von der Stadtpolitik pragmatische Lösungsvorschläge für ein umfassendes Verkehrskonzept. Wir wollen zum einen das ÖPNV-Angebot erheblich ausbauen, dabei aber den MIV nicht vernachlässigen. Mit den beantragten ÖPNV-Maßnahmen entstünde ein Top-Angebot v.a. in Richtung Innenstadt.

Ohne Auto zu planen bzw. nur das Autofahren zu behindern, wie das Mobilitätsreferat es jedenfalls in den bisherigen Verlautbarungen tut, geht an der Lebenswirklichkeit vorbei. Die Kapazitäten für den Autoverkehr müssen so geplant werden, dass er nicht durch Ausweichen zu Lasten angrenzender Stadtviertel geht.

Stadträte FDP BAYERNPARTEI

Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl

Pressekontakt

FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion
E-Mail fdpbayernpartei@muenchen.de
Tel +49 (89) 233 20798