Fließender Verkehr und kluge Verkehrssteuerung für alle statt neuer Umwege, wütender Anwohner und mehr Umweltbelastungen:
Teil I: Alternativkonzept für den Rotkreuzplatz

  1. Die Radfahr- und Fußgängerrampen der Fußgänger- /Radfahrer-Unterführung Volkart-straße unter der Landshuter Allee wird an beiden Ausgängen und in der Unterführung selbst so baulich umgestaltet, dass eine durchgehende Benutzung mit Fahrrädern ohne Absteigen möglich ist.
  2. Es wird folgende Entlastungsstrecke für die Nymphenburgerstraße („Alternativroute 1“) auf Tauglichkeit als Fahrradstraße geprüft, bei positivem Prüfungsergebnis baulich und verkehrsrechtlich mit entsprechender Beschilderung umgesetzt:
    Volkartstraße ab Nymphenburger Straße Richtung Osten bis zur Höhe der Albrechtstraße, Albrechtstraße bis zur Kreuzung Lazarettstraße, Lazarettstraße bis Höhe Thorwaldsenstraße, Thorwaldsenstraße, Linprunstraße bis zur Sandstraße.
    Die Einmündung in die Sandstraße wird baulich so umgesetzt, dass sowohl ein Abbiegen für Radfahrer links Richtung Gabelsbergerstraße als auch rechts Richtung Sandstraße / Nymphenburger / Stiglmaierplatz gefahrlos möglich ist.
  3. Die Radfahr- und Fußgängerrampe der Fußgänger-/Radfahrer-Unterführung zwischen Schlörstraße und Blutenburgstraße wird an beiden Ausgängen und in der Unterführung selbst so baulich umgesetzt, dass eine durchgehende Benutzung mit Fahrrädern ohne Absteigen möglich ist.
  4. Als zweite Entlastungsstrecke für die Nymphenburgerstraße („Alternativroute 2“) wird folgende Strecke auf Tauglichkeit als Fahrradstraße geprüft, bei positivem Prüfungs-ergebnis baulich und verkehrsrechtlich mit entsprechender Beschilderung umgesetzt: Pötschmerstraße ab Wendl-Dietrich-Straße bis zur Schluderstraße, Schluderstraße bis Donnersbergerstraße, Donnerbergerstraße bis Höhe Schlörstraße, Schlöstraße bis Landshuter Allee, Blutenburgstraße bis zur Karlstraße, ggf. mit Weiterführung bis zur Luisenstraße.
  5. Die Radfahr- und Fußgängerrampe der Fußgänger-/Radfahrer-Unterführung Dom-Pedrostraße unter der Landshuter Allee wird an beiden Ausgängen und in der Unterführung selbst so baulich umgesetzt, dass eine durchgehende Benutzung mit Fahrrädern ohne Absteigen möglich ist.
  6. Als dritte Entlastungsstrecke für den Radverkehr in West-Ost-Richtung („Alternativroute 3“) wird folgende Strecke auf Tauglichkeit als Fahrradstraße geprüft, bei positivem Prüfungsergebnis baulich und verkehrsrechtlich mit entsprechender Beschilderung umgesetzt: Leonrodplatz – Dom-Pedrostraße – Unterführung Landshuter Allee, Dom-Pedro-Platz bis zur Waisenhausstraße.
  7. Vom ersatzlosen Wegfall von Parkplätzen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Maßnahmen von 1. bis 6. wird abgesehen. Sollten Parkplätze zu verlegen seien, werden entsprechende Alternativstandorte für Parkplätze geprüft und umgesetzt.
  8. Die Ost-West-Querung des Rotkreuzplatzes bleibt in der bisherigen baulichen Gestaltung und der Mischung der Verkehrsträger erhalten

 

Begründung
Wir gehen davon aus, dass auch in Zukunft das Fahrrad als Mobilitätsmittel immer beliebter wird. Die heute in der Nymphenburger Straße stark belasteten Radwege könnten dann leicht überlastet sein.
Auch eine Führung der Radwege auf der großen Fahrbahn (statt als Teil des Fußgänger-weges) ist aus Gründen der Verkehrssicherheit mit mindestens demselben Unfallrisiko behaftet wie die bisherige Bahnführung. Auch eine Führung auf der Fahrbahn für Kraftfahr-zeuge schafft erhebliches Risikopotential für Radfahrer. Dies resultiert nicht nur aus den vorbeifahrenden Fahrzeugen, sondern auch aus Fahrzeugtüren von am Rande parkenden Fahrzeugen, und vor allem dem in die Nymphenburger Straße ein- und ausbiegenden Querverkehr (Hofeinfahrten, Hoteleinfahrten, Tankstellen, Supermärkten, Geschäfte, Seiten-straßen).
Statt überlastete Hauptstrecken weiter zu belasten und statt alle Radverkehre über den Rotkreuzplatz zu führen, ist es sinnvoller, die Radverkehre über die vorgeschlagenen Entlastungsstrecken zu führen. In den schwach befahrenen Nebenstrecken bestehen wenig Konflikte mit kreuzenden Verkehren, so dass die Verkehrssicherheit und die Kapazitäten für Radfahrer gleichzeitig deutlich verbessert werden.
Überdies verlängert sich bei den beiden Hauptentlastungsrouten die durchschnittliche Fahr-zeit und die Wegstrecke für Radfahrer nur geringfügig.

Im Einzelnen (Quelle für alle Daten: Routenberechnung gemäß Google-Maps für Radfahrer):

Alternativroute 1: Strecke von Nymphenburger Straße / Ecke Volkartstraße bis zum Stiglmaierplatz Ecke stadteinwärts: statt 8 min mit 2,3 km Entfernung (direkte Strecke) ist die Entlastungsstrecke mit 2,7 km und 12 Minuten nur unwesentlich länger, aber deutlich sicherer.
Alternativroute 2: Strecke von Ecke Pötschmerstraße / Wendl-Dietrich-Straße bis Stiglmaierplatz Ecke stadteinwärts: statt 8 min mit 2,2 km Entfernung (direkte Strecke) ist die Entlastungsstrecke mit 2,6 km und 12 Minuten nur unwesentlich länger, aber deutlich sicherer.
Die Alternativroute schafft eine einfache Möglichkeit, auf einer relativen verkehrsarmen Straße in Ost-West-Richtung zusätzliche Kapazitäten für den Radverkehr zu schaffen.

Ein Tunnel unter der Landshuter Allee hätte die vorgeschlagenen Maßnahmen ohne große bauliche Maßnahmen und vor allem auch an der Oberfläche im Bereich Landshuter Allee ermöglicht. Bedauerlicherweise wurden die Tunnelplanungen eingestellt, so dass sinnvolle Entlastungsstrecken für den Radverkehr nur mit den o.g. baulichen Maßnahmen möglich sind. Auch eine phasenweise Umsetzung in mehreren Bauphasen erscheint angesichts der angespannten Finanzlage möglich und wäre zu begrüßen.
Der ersatzlose Wegfall von Parkplätzen ist durch die vorgesehenen Maßnahmen nicht notwendig. Sollten Parkplätze zu verlegen seien, werden alternative Standorte dafür geprüft und umgesetzt, um den bereits heute herrschenden Parkplatzmangel nicht noch größer werden zu lassen.
Auf die im BA 09 beantragte Streichung der Ost-West-Durchfahrt des Rotkreuzplatzes kann bei Umsetzung der Maßnahmen verzichtet werden. Diese Maßnahme verlängert die Fahrwege und erhöht dadurch die Umweltbelastung im Stadtviertel überproportional, ohne wirklich Platz für Radfahrer zu schaffen.

 

Stadträte
Prof. Dr. Jörg Hoffmann (Fraktionsvorsitzender)
Gabriele Neff (stellv. Fraktionsvorsitzende)
Fritz Roth
Richard Progl

 

Pressekontakt
FDP BAYERNPARTEI Stadtratsfraktion
Fritz Roth, FDP

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